JEDER FALL ZÄHLT!
Seit einem Jahr präsentieren wir jeden Monat einen Fall von Diskriminierung gehörloser und schwerhöriger Menschen am Bildungsweg, in der Schule oder der Universität. Sie erzählen, wie unsensibel Lehrkräfte mit ihnen umgegangen sind, wie schwierig es ist, die Finanzierung für Dolmetscher*innen zu bekommen oder dass es kein Lehrpersonal gibt, dass sie in ihrer Muttersprache ÖGS unterrichten konnte.
Jetzt lassen wir Lehrlinge und Menschen im Beruf zu Wort kommen. Sie berichten von Hürden auf dem Weg zur Berufsausbildung, diskriminierenden Regeln, die eine chancengleiche Ausbildung in allen Berufen verhindern, aber auch davon, wie man trotz Barrieren seinen Platz in der Arbeitswelt finden kann. Die Fälle aus dem Bereich LEHRE & BERUF werden wieder monatlich auf unserer Website veröffentlicht. Sie werden in Österreichischer Gebärdensprache eingeleitet, damit hörende und gehörlose Interessent*innen aus allen Bundesländern zu jeder Zeit einen barrierefreien Zugang zu den Inhalten ermöglichen.
Auf der Seite oeglb.at/diskriminierung findet man neben dem FALL DES MONATS auch wichtige Informationen übersichtlich in Kapitel gegliedert: Wir erklären, was unter Diskriminierung zu verstehen ist, geben einen groben Überblick über die internationale und die österreichische Rechtslage und im Kapitel RICHTIG REAGIEREN geben wir Tipps und Kontaktadressen. Der ÖGLB nutzt die Seite „Jeder Fall zählt!“ auch für seine politische Arbeit, wenn er mit Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und Institutionen für die Durchsetzung von Chancengleichheit für die Gehörlose Community kämpft.
Den Anfang der neuen Serie macht Felix.
Felix hatte bereits in viele Berufe hineingeschnuppert und sich schließlich für den Beruf des Friseurs entschieden. Im Herbst 2021 hat er erfolgreich ein Praktikum und eine Erprobung für eine verlängerte Lehre absolviert. Trotzdem kommt er nicht voran: “Ich bin ausgeliefert und bekomme nicht die gleiche Chance wie andere!”
Hier erzählt Felix seine Geschichte.
Alle anderen Fälle könnt ihr im Archiv nachlesen.
Wir bedanken uns bei den Menschen, die Diskriminierung erfahren haben und darüber reden. Ohne ihre aktive Beteiligung wäre unsere Arbeit nicht möglich, aber gemeinsam können wir dem Ziel eines Selbstbestimmten Lebens ein Stück näherkommen.