Klimawandel, Biodiversität und mehr: Neue Umweltbegriffe für Britische Gebärdensprache
BIZEPS, Martin Ladstätter, 17.08.2023, 0:34 Uhr
Dr. Audrey Cameron von der Universität Edinburgh, die selbst gehörlos ist, leitet ein Projekt des Scottish Sensory Centre. Sie spricht darüber, wie sie in ihrer wissenschaftlichen Karriere aufgrund fehlender Vokabeln von wichtigen Gesprächen ausgeschlossen wurde. Ein weiterer Beteiligter, der Biologielehrer Liam McMulkin aus Glasgow, unterstreicht die visuelle Natur der Britischen Gebärdensprache und wie sie komplexe wissenschaftliche Konzepte, wie „Photosynthese“, veranschaulichen kann. Seit 2007 wurden etwa zahlreiche Gebärden zur BSL hinzugefügt, wobei das Projekt teilweise von der Royal Society finanziert wird.
Den Prozess der Gebärdenentwicklung erklärt Dr. Cameron wie folgt: Wir nehmen eine Liste von Begriffen aus dem Schulcurriculum und arbeiten dann gemeinsam daran, etwas zu entwickeln, das genau, aber auch visuell bedeutungsvoll ist. Die neuesten Gebärden drehen sich um Themen wie Biodiversität, Ökosysteme, die physische Umwelt und Verschmutzung. Es gibt ein Online-Video-Glossar, das die Begriffe veranschaulicht. Es gibt auch ein Online-Video-Glossar, das die neuen Gebärden wie beispielsweise CO2-Fußabdruck oder Treibhausgase zeigt. Das Hauptziel dieser neuen Gebärden ist es, gehörlosen Kindern zu helfen, wissenschaftliche Konzepte besser zu verstehen und sich vollständig in Diskussionen einzubringen.
Gibt es ähnliche Projekte in Österreich?
„In Österreich gibt es leider kein Interesse seitens des Wissenschaftsministeriums und der Universität Wien, solche Projekte zu finanzieren“, hält Lukas Huber vom Österreichischen Gehörlosenbund gegenüber BIZEPS fest.
Bild: Scottish Sensory Centre