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20 Jahre ÖGS-Anerkennung, 20 Forderungen: Forderung 8 – 14

Vor 20 Jahren wurde ein Meilenstein der Gehörlosencommunity erreicht: Die Österreichische Gebärdensprache wurde endlich von Österreich anerkannt. Am 1. September feiern wir das 20-jährige Jubiläum und erinnern uns an diesen wichtigen historischen Tag. Mit der Anerkennung wurde die Österreichische Gebärdensprache nicht nur sprachlich, sondern auch rechtlich als eigenständige Sprache gewürdigt. Damit wurde ein wesentlicher Beitrag zur Gleichstellung gehörloser Menschen in unserer Gesellschaft geleistet.

Aber: Trotz Anerkennung werden gehörlose Menschen noch immer sprachlich diskriminiert. Es fehlt nach wie vor an barrierefreiem Zugang in vielen Lebensbereichen – etwa in Bildung, Gesundheit, Medien oder auf Ämtern. Die Anerkennung der ÖGS war ein Anfang, doch es braucht weiterhin barrierefreie Maßnahmen und vor allem gelebte Inklusion.

Seit 20 Jahren ist die Österreichische Gebärdensprache offiziell anerkannt – ein historischer Schritt, den wir mit Stolz feiern. Doch mit dem Blick zurück wachsen auch die Erwartungen für die Zukunft: Was hat sich wirklich verändert? Wo stößt Inklusion noch an ihre Grenzen? Zum Jubiläum geben wir der Gehörlosencommunity das Wort – mit 20 klaren Forderungen, die zeigen, was sich endlich ändern muss, damit die Rechte gehörloser Menschen nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern im Alltag gelebt werden.

Hier zeigen wir dir die Forderungen 8 – 14:

Barbara Schöffer vom Gehörlosenverband Oberösterreich gebärdet: Ich fordere die österreichweite Einrichtung von ÖGS-Schwerpunktschulen im Umkreis von 25 km für gebärdensprachige, gehörlose und CODA-Kinder. Bildung muss wohnortnah und barrierefrei zugänglich sein. Ich heiße Barbara Schöffer und stehe ein für meine Rechte. Ohne Kommunikation keine Gleichberechtigung – wir fordern unser Recht auf Sprache!

Doris Ploder vom Gehörlosenverband Steiermark gebärdet: Ich fordere die gesetzliche Verpflichtung zur Bereitstellung von tauben und hörenden ÖGS-Dolmetscher:innen und ÖGS-Übersetzer:innen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Das Recht auf barrierefreie Kommunikation darf nicht verhandelbar sein. Ich heiße Doris Ploder und stehe ein für meine Rechte. Ohne Kommunikation keine Gleichberechtigung – wir fordern unser Recht auf Sprache!

Claudia Dobner vom Gehörlosenverband Steiermark gebärdet: Ich fordere die Bereitstellung von ÖGS-Dolmetscher:innen, ÖGS kompetentem Lehrpersonal und barrierefreiem Zugang wie ÖGS-Dolmetschungen in allen Ausbildungsstätten. Berufliche Bildung muss inklusiv gestaltet sein. Ich heiße Claudia Dobner und stehe ein für meine Rechte. Ohne Kommunikation keine Gleichberechtigung – wir fordern unser Recht auf Sprache!

Universitäts-Lektor Christian Stalzer gebärdet: Ich fordere die Förderung von Deaf Studies inklusive einer Professur für gehörlose Wissenschaftler:innen („Deaf Lead“). Sprachenvielfalt braucht wissenschaftliche Anerkennung und Unterstützung. Ich heiße Christian Stalzer und stehe ein für meine Rechte. Ohne Kommunikation keine Gleichberechtigung – wir fordern unser Recht auf Sprache!

 

Irmgard Hammer vom Gehörlosenverband Tirol gebärdet: Ich fordere die Bereitstellung von barrierefreien Freizeit-, Sport- und Kulturangeboten für gehörlose Menschen sowie die Förderung gehörloser Künstler:innen und Performer:innen. Freizeit, Sport und Kultur müssen für alle zugänglich sein. Ich heiße Irmgard Hammer und stehe ein für meine Rechte. Ohne Kommunikation keine Gleichberechtigung – wir fordern unser Recht auf Sprache!

Verbandsleiterin Monika Mück-Egg vom Gehörlosenverband Tirol gebärdet: Ich fordere die Einrichtung von Notrufsystemen, die in ÖGS zugänglich sind. Ich fordere auch explizit die Nachrüstung der Notrufsysteme in Aufzügen. In Notsituationen zählt jede Sekunde – und jede Sprache! Ich heiße Monika Mück-Egg und stehe ein für meine Rechte. Ohne Kommunikation keine Gleichberechtigung – wir fordern unser Recht auf Sprache!

Carina Kilinc gebärdet: Ich fordere die Bereitstellung von barrierefreien politischen Informations- und Beteiligungsmöglichkeiten in ÖGS. Demokratie gilt für alle – nicht nur für hörende Personen. Ich heiße Carina Kilinc und stehe ein für meine Rechte. Ohne Kommunikation keine Gleichberechtigung – wir fordern unser Recht auf Sprache!

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